Tierarztpraxis
Dr. Fenske

17. Januar 2019

Clone my Dog

Wir haben ein wenig in unseren Katakomben herumexperimentiert und uns Frankenstein-like ausprobiert. Herausgekommen ist ein ganz exklusives Angebot, welches wir im Jahr 2019 in unser Repertoire aufnehmen werden: „Clone my dog!“

Da Karli mit seinen 15 1/2 Lenzen schon ziemlich in die Jahre gekommen ist, und wir auch zukünftig nicht auf seine Dienste verzichten möchten (man ist doch recht schnell bereit, alle moralischen Bedenken über Bord zu werfen, wenn es um die eigenen Belange geht), haben wir ihn kurzerhand geklont.

Es hat leider nicht auf Anhieb geklappt, weswegen sich jetzt keiner mehr in unseren Keller traut. 👽☠️ Aber nach dem zweiten Versuch kann sich das Endergebnis sehen lassen!

(Natürlich ist das in Wirklichkeit nicht Karli, sondern Joschko, ein einjähriger Mischlingsrüde aus Kroatien.)

Nein, im Ernst: Im Rahmen des wöchentlichen Blogs, beschäftigen wir uns mit dem Thema „Klonen“.

 

Was ist Klonen

Klonen ist definiert als „das Herstellen einer genetisch identischen Kopie eines Lebewesens durch künstlich herbeigeführte ungeschlechtliche Vermehrung.“ Was in der Pflanzen- und primitiven Tierwelt ganz natürlich passiert, wie die Teilung von Bakterien oder die Vermehrung von Polypen, funktioniert bei komplexeren Lebewesen nur mit geschlechtlicher Vermehrung.

Beim Klonen wird der Zellkern (Erbmaterial) aus der Zelle eines zu klonenden Individuums in die Zellhülle einer fremden Zelle verpflanzt (Nukleotransfer). So kann sich das genetische Material mit dieser „Ammenzelle“ weiter vermehren. Es können nur einzelne Organe oder sogar ganze Individuen gezüchtet werden.

 

Was wurde bisher geklont

Als erstes Säugetier wurde 1996 das Schaf „Dolly“ geklont. Es folgten Maus, Rind, Hund, Katze,…also nahezu alle Haustiere. Barbara Streisand ließ ganz genau wie „Clone my Dog“ ihren geliebten Golden Retriever für 50.000 Dollar klonen.

Viele SciFi-Romane und -Filme beschäftigen sich mit diesem Thema und malen zum Teil erschreckende Szenarien aus. Von Eltern, die den Verlust eines Kindes durch das Klonen einer identischen Kopie verwindenden wollen über die Zucht menschlicher Klone als Ersatzteillager bis hin zur Herstellung ganzer Klon-Armeen.

 

Ethisches Zündmaterial

Anfang 2018 gelang es chinesischen Forschern zwei Makakenaffen-Klone herzustellen. Somit ist es vermutlich auch möglich, Menschen zu klonen, wenn dies nicht sogar schon durchgeführt wurde. Bisher ist dies jedoch gesetzlich verboten. Um das Thema Klonen von menschlichen Stammzellen oder gar Menschen sind heftige Diskussionen entstanden. Vor allem geht es dabei um ethische Standpunkte. Einerseits begrüßen einige die medizinischen Vorteile des therapeutischen Klonens. Andere verurteilen auch dies schon, weil es die Türen für das Klonen von Menschen öffnen würde. Kritiker befürchten, dass Alles, was in der Stammzellforschung möglich ist, auch gemacht werden wird. Aber sollte man grundsätzlich jedes Verfahren verbieten, was auch Missbrauchpotential birgt?

Forscher planen durch Genmanipulation unfruchtbar gemachte Mücken in Burkina Faso auszusetzen, um die Mückenpopulation zu dezimieren. Was sicherlich dann auch das Risiko von Malaria senkt. Jedoch ist völlig offen, was das für biologische Folgen hat.

 

Der Mensch

Letztendlich ist es die menschliche Handlung und nicht das Potenzial der Technologie, was zwischen nutzbringendem Einsatz und Missbrauch unterscheidet. Das reicht von der Atomkraft, über den Teilchenbeschleuniger bis zur Stammzellforschung.“ (Oliver Brüstle, Stammzellforscher).

Wie wird bei diesen großen Themen mit Gefahren umgegangen? Beim Versuch der ersten Atombombe war beispielsweise nicht auszuschließen, das die Atmosphäre verdampft oder die Meere aufgrund der Wasserstoff-Kettenreaktion explodieren würden. Es wurden sogar Wetten abgeschlossen (der Sinn war Nebensache).

Der Teilchenbeschleuniger hingegen kann schwarze Löcher im Miniformat erzeugen (sog. Antimaterie) die zum Erdmittelpunkt wandert. Man schätzt die Gefahr, dass es auf dem Weg dorthin auf andere schwarze Löcher treffen könnte aber als sehr gering ein. Denn dann würde das schwarze Loch wachsen.

Beide Versuche wurden und werden durchgeführt, der Planet und das Leben darauf existieren noch. Von vielen anderen Versuchen wissen wir nichts. Hoffentlich haben wir weiter Glück, denn das ist es.

 

Clone my dog
Clone my dog Karli & Karli

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