Tierarztpraxis
Dr. Fenske

15. April 2018

Schwarzhalstaucher “Emil“

Der Schwarzhalstaucher “Emil“ wurde bei uns abgegeben. Spaziergänger hatten den kleinen halbtoten Vogel an der Elbe aufgelesen und ihm den Namen „Emil“ gegeben. Sein Partner war leider schon tot.

“Emil“ war sehr schlapp und konnte seine Augen kaum öffnen. Seine Augenlider waren durch Blutergüsse stark geschwollen, und er zeigte zentralnervöse Störungen. Ansonsten machte seine Körperkonstitution einen guten Eindruck. In der Kotuntersuchung fanden wir keine Parasiten. Vermutlich hatte er ein Trauma – z.B. einen Schlag auf den Kopf – erlitten.

 

“Emils“ Genesung

Zunächst einmal erhielt er eine Infusion mit Flüssigkeit und B-Vitaminen in die Kniefalte. Ausserdem verabreichten wir ihm ein Schmerzmittel und Brei über eine Knopfsonde. In unserer mollig warmen Intensivstation verschlief er dann den Rest des Tages.

 

Am nächste Morgen…

…sah “Emil“ schon etwas besser aus. Zwar war er immer noch schlapp und schlief viel, aber zumindest wehrte er sich bei der Behandlung und Fütterung.

Allerdings gefiel es ihm sehr, als wir ihn ins Spülbecken mit Wasser setzten. Das war sein Element. Hier putzte er sich erstmal ausgiebig.

Schwarzhalstaucher

Am Wochenende nahm ich ihn dann mit nach Hause, was von meinem vierjährigen Sohn mit großer Begeisterung quittiert wurde. So verbrachten “Emil“ und Hannes den halben Nachmittag im Badezimmer. Der eine in der Badewanne, der andere in ausreichendem Abstand davor.

 

Schwarzhalstaucher

 

Sonntag im Garten

Am Sonntag war das Wetter so schön, dass “Emil“ die meiste Zeit in einer ausrangierten Babywanne im Garten schwamm. Seine Augen waren fast wieder normal.

 

Am Montag holte ihn dann ein Mitarbeiter des Tierheims Süderstraße ab. Der kleine Kerl war uns allen in der Zwischenzeit ans Herz gewachsen.

Wir hoffen, dass es ihm gut geht, und er bald wieder auf der Elbe seine Bahnen ziehen wird.

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