Tierarztpraxis
Dr. Fenske

15. März 2018

Zecken – Mit den ersten Sonnenstrahlen kommen unliebsame alte Bekannte zurück

Sobald es warm wird, werden wieder die ersten Zecken ihr Unwesen treiben und unsere Haustiere befallen. Zecken gehören zu den Spinnentieren. Sie besitzen 4 Beinpaare. Im Gegensatz zu Insekten, die nur 3 Beinpaare haben, wie z.B. Flöhe.

Zecken-und-Flöhe-beim-Hund

Es gibt unterschiedliche Zeckenarten, die jedoch alle Blutsauger sind. In unseren Breitengraden haben wir es hauptsächlich mit den Arten Ixodes, Rhipicephalus und Dermacentor zu tun. Dazu gehören der gemeine Holzbock und die Hundezecke.

Zecken haben sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder. Es gibt die winzigen beigefarbenen Nymphen, die etwas kleiner als ein Stecknadelkopf sind. Sie haben nur drei Beinpaare. Die üblichen Zecken haben etwa Stecknadelkopfgröße und sind braun. Eine vollgesogene Zecke kann so groß werden wie eine Erbse und ist grau.

Zecken-vollgesaugt-beim-hund

Zecken verbeissen sich mit ihren Mundwerksäugen in der Haut und saugen Blut. Damit das Blut nicht gerinnt, gibt die Zecke über ihre Speicheldrüsen einen Gerinungshemmer ab. Hierdurch gelangen Krankheitserreger, die sich in den Speicheldrüsen angesiedelt haben, in die Blutbahn des Wirtes.

Zu den von Zecken übertragenen Krankheiten gehören Borreliose, Babesiose, Anaplasmose, Rickettsiose, Ehrlichiose und Frühsommer-Meningoenzephaltitis (FSME). Alles Erkrankungen, die verheerende gesundheitliche Folgen haben und sogar zum Tod führen können. Das macht Zeckenbisse so gefährlich.

 

 

 

Wie entferne ich eine Zecke?

Zecken sollten langsam mit stetem Zug aus der Haut herausgedreht bzw. gezogen werden. Ob mit oder gegen den Uhrzeigersinn ist egal. Nicht ruckartige, sonst reißt der Kopf ab. Wichtig ist, die Zecke soweit wie möglich am Kopf zu greifen.

Zecken-entfernen

Hierfür gibt es unterschiedliche Werkzeuge wie Pinzetten, Greifer oder Karten. Sollte der Kopf doch mal in der Haut stecken bleiben, kann man ihn mit einer Kanüle und etwas Geschick herauspuhlen. Wer unsicher ist, sollte das lieber von einem Tierarzt durchführen lassen.

Zecken-richtig-greifen

Wie verhindere ich Zeckenbisse?

Am besten ist es natürlich, wenn der Zeckenbefall verhindert wird. Nun sind Spaziergänge über Wiesen und an Büschen entlang ja nicht ganz zu vermeiden. Grundsätzlich sollten Hunde und Katzen nach Aufenthalten im Freien nach Zecken abgesucht werden.

Es gibt verschiedene Präparate auf dem Markt:

Spot-ons enthalten eine ölige Flüssigkeit, die im Nacken auf der Haut aufgetragen wird. Der Wirkstoff verteilt sich über das Fell und löst den sogenannten“Hot-feet-Effekt “ bei der Zecke aus. Sie trippelt wie auf einer heißen Herdplatte und läßt sich vom Tier fallen. Das ist sicherlich die sinnvollste Methode, Zeckenbefall zu verhindern. Die Parasiten kommen gar nicht erst zum Beißen und können so keine Krankheiten übertragen. Zusätzlich beinhalten die Spot-ons einen Wirkstoff, der die Zecken, sollten sie doch mal Beißen, über die Blutbahn abtötet. Allerdings sollten Spot-ons nur bedingt bei Hunden, die viel Baden, angewendet werden. Der Wirkstoff wäscht sich ab und belastet unsere Gewässer.

 

Eine Alternative sind Tabletten, deren Wirkstoff im Blut zirkuliert. Die Zecke beißt, saugt Blut und stirbt ab. Nachteil ist, dass die Zecke beißen muss bis sie stirbt. Inwieweit in dieser Zeit Krankheitserreger übertragen werden können, ist nicht ganz klar. Es sollte ein Präparat verwendet werden, dessen Abtötungszeit so kurz wir möglich ist.

Das Prinzip der Zeckensabwehr durch für die Zecke unangenehme Stoffe, machen sich auch Schwarzkümmelöl, Kokosöl, Knoblauch- und Zitronenextrakte zu Nutze. Es gibt auch Halsbandanhänger, die gegen Zecken helfen sollen.

Generell sollte das jeder so handhaben wie er möchte, Hauptsache das Mittel hilft.

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