Tierarztpraxis
Dr. Fenske

26. Juli 2016

Diabetes Mellitus bei der Katze

Bei Diabetes Mellitus („Zucker“) wird Glukose nicht in die Zellen aufgenommen. Die Folge ist, dass es weiterhin in der Blutbahn zirkuliert und sich in den Organen ablagert. Nach der Nahrungsaufnahme werden die Kohlenhydrate zerlegt und zu Glukose (Blutzucker) umgewandelt.

Info: Glukose ist der Energiestoff des Körpers, den Körperzellen benötigen um zu funktionieren.
Zellen können Glukose aber nur aufnehmen, wenn bestimmte Andockpunkte (Schloss) in der Zellwand funktionieren und genügend Insulin (Schlüssel) vorhanden ist.

Katzen Diabetis Tierarztbergedorf

Symptome

Besonders häufig sind übergewichtige Katzen von der Erkrankung betroffen. Diese Katzen trinken sehr viel, oft haben sie auch Heißhunger.
Ihr Fell ist meist stumpf und fettig. In fortgeschrittenen Fällen stellen sie die Futteraufnahme ein und können erbrechen, was den Krankheitsverlauf verschlechtert. Die Tiere werden apathisch und fallen ins Koma.

 

Therapie

Orale Medikamente helfen nicht. Anders ausgedrückt, sie sind unwirksam. Aus diesem Grund kann Diabetes Mellitus nur durch das Spritzen von Insulin behandelt werden!
Dies bedeutet eine Überwindung, ist jedoch mit ein wenig Übung selber Zuhause gut durchzuführen.

 

Umgang mit Insulin

  • im Kühlschrank aufbewahren
  • vor Gebrauch schwenken NICHT SCHÜTTELN!
  • zum Spritzen nur spezielle Insulinspritzen verwenden

 

Fütterung

Spezielle Diät-Futtermittel für Katzen sind fettreduziert, Protein- und Kohlenhydratreich.
Sie berücksichtigen die besonderen Anforderungen, die durch die krankhaft veränderte Stoffwechsellage bedingt sind.

Katzen die sich ihr Futter selbst einteilen können, sollten immer Futter zur Verfügung haben. Gefräßige Katzen und Hunde sollten morgens und abends ihre Futtermenge zugeteilt bekommen. Etwa eine halbe Stunde nach der Fütterung sollte die vorgegebene Menge Insulin gespitzt werden.

 

Sofortmaßnahmen bei Unterzuckerung

Bei zu hoher Dosierung von Insulin oder zu geringer Futteraufnahme, besteht die Gefahr einer Unterzuckerung. Die Tiere beginnen deshalb zu zittern oder zu krampfen.
Als Sofortmaßnahme hilft es, dem Tier Honig oder Zuckerlösungen auf die Maulschleimhaut zu schmieren.

Bessert sich der Zustand nicht, ist es sinnvoll einen Tierarzt aufzusuchen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie sind regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers, die Sie auch Zuhause durchführen können.

Zu Beginn ist dies wichtig, damit das Tier mit seiner optimalen Insulindosis eingestellt wird. Später prüfen wir diese Einstellung regelmäßig, da sich gerade bei Katzen die Dosierung verändern kann.

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